Ökologischer Strom zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort

Solar Alpin Käserstatt stellt einen Eingriff in die Umwelt dar. Der Standort und die Bauweise wurden nach Umweltkriterien so gewählt, dass diese umweltverträglich sind und weiterhin eine Alpbewirtschaftung zulassen. Zudem ist die Anlage bereits so geplant, dass sie rückbaubar ist.

Solar Alpin Käserstatt - Schneebedeckte Piste

Die einzige Infrastruktur, die gebaut ist, um zu verschwinden

Alpine PV-Anlagen sind ein sichtbarer Eingriff in die Umwelt – genauso wie andere Infrastrukturprojekte, seien es Strassen, Brücken, Eisenbahnen, Kraftwerke oder Bergbahnen. Der Bau alpiner Solaranlagen muss sich nach genau definierten Umweltkriterien richten und diese Anlagen müssen nach dem Ende der Nutzungsdauer komplett rückbaubar sein.

Die Suche nach geeigneten Standorten für alpine PV-Anlagen erfolgt nach dem Ausschlussprinzip: keine geschützten Gebiete, keine Lawinenhänge, möglichst erschlossen, möglichst schon vorbelastet. Auf diese Weise landet man häufig in oder sehr nahe an Skigebieten. Auch die geplante alpine PV-Anlage Käserstatt grenzt unmittelbar an das Skigebiet. Die bestehende Infrastruktur der Bergbahnen, aber auch bestehende Strassen und der bestehende unterirdische Netzanschluss erlauben eine schonende Bauweise mit möglichst wenigen Eingriffen in die Umwelt.

Bei der Planung des Perimeters wurde auch auf kleinräumige ökologische Nischen Rücksicht genommen. Runsen und kleine Feuchtgebiete wurden weiträumig ausgespart. Zudem wird die Anlage so gebaut, dass die bisherige Nutzung als Alpweide weiterhin problemlos möglich ist. Mit einem schonenden Bauverfahren für die Fundamente sollte sich deshalb nach heutigen Erkenntnissen kein übermässiger Einfluss weder für Pflanzen noch für Wildtiere oder die Alpwirtschaft nach Fertigstellung der Anlage ergeben.

Die wichtigsten Punkte

Sonne, Netz und Skigebiet

Geeignete Standorte für PV-Anlagen werden nach dem Ausschlussprinzip gesucht: sonnige Südhänge, keine Schutzgebiete, keine Erosions- und Lawinenhänge, möglichst erschlossenes und bereits genutztes Gebiet. Meist landet man bei Anwendung all dieser Kriterien automatisch in Skigebieten – auch auf dem Hasliberg. Der Perimeter auf Käserstatt erfüllt alle Anforderungen. Als Bonus kommt dazu, dass der Netzanschluss schon existiert und die ganze nötige Transformator- und Wechselrichtertechnik im nicht mehr genutzten Bergrestaurant konzentriert werden könnte.
IWB Solar Alpin Käserstatt

Willkommen in der solaren Alpwirtschaft

Die alpine PV-Anlage auf Käserstatt ist kein Hindernis für die Landwirtschaft – sowohl nach der Fertigstellung wie auch weitgehend während des Baus, zumal auf dem grossen Gebiet nie überall gleichzeitig gearbeitet wird. Eine Doppelnutzung des Gebiets mit Alp- und Energiewirtschaft ist denn auch integraler Teil des Konzepts. Freistehende PV-Anlagen in anderen Ländern haben zudem gezeigt, dass Tiere in baumlosen Regionen den Schatten der Solarpanels auf ihren Weiden schätzen.

Gleichstrom-Technik spart Installationen im Perimeter

Im Unterschied zu anderen Projekten plant Solar Alpin Käserstatt nicht mit Trafogebäuden im Solarfeld. Direkt an den Solartischen werden sogenannte DC-DC-Wandler installiert, welche die Energie als Gleichstrom zur Zentrale Käserstatt schicken. Erst dort wird der Strom zentral mit Wechselrichtern an den Netzstrom angepasst und auf die nötige Spannung transformiert. Diese landschaftsschonendere Technik ist vor allem deshalb möglich, weil mit dem ehemaligen Bergrestaurant auf Käserstatt bereits eine perfekt geeignete Infrastruktur unmittelbar beim Solarfeld vorhanden ist.

Der Perimeter und wie er zustande kommt

Mit einem grundsätzlich geeigneten Gebiet ist es nicht getan. Solar Alpin Käserstatt wird genau ins Gelände eingepasst. Dabei wurden viele Punkte berücksichtigt: 

  • Stromerzeugung muss gemeinsam mit traditioneller Bewirtschaftung möglich sein.
  • Verdichtete Anordnung der Solartische innerhalb eines Clusters
  • Das Felsband und die Gratkante nach Osten werden freigehalten.
  • Gräben, Runsen, Tälchen und Kleingehölze im Perimeter werden freigehalten.
  • Wichtige Biodiversitätsflächen werden weiträumig ausgespart. 
  • Die PV-Anlage liegt zwar im Skigebiet Meiringen-Hasliberg, aber ist dennoch von den meisten Punkten auf dem Hasliberg nicht sichtbar.
«Jeder will Strom, jeder braucht Strom. Daher sind wir der Meinung, dass auch alle ihren Anteil an die Stromversorgung leisten sollten. Zudem trägt die Anlage zu einem klimafreundlichen Betrieb des Skigebiets Meiringen-Hasliberg bei. Diese PV-Anlage ist für uns eine Investition in die Zukunft!»
Franz Anderegg
Bäuertschreiber Hasliberg

Wissenswertes zur Umwelt und zu alpinen PV-Anlagen

Wie kann ich mir die Anlage physisch vorstellen?

Die Anlage besteht aus sogenannten Solartischen von knapp 20 Quadratmetern Grösse, in denen mehrere Panels zusammengefasst werden. Sie stehen mit einer Neigung von minimal 60 Grad, damit der Schnee abgleitet und die tiefstehende Wintersonne möglichst rechtwinklig aufs Panel trifft. Ideal ist eine Ausrichtung nach Süden. Die Unterkonstruktion besteht aus längeren Stahlstützen. Die Unterkante der Panels sollte etwa drei bis vier Meter über dem Boden liegen, damit die Panels auch in sehr schneereichen Wintern nicht im Schnee versinken. Zudem sollen sich Wild- und Nutztiere ungehindert und gefahrlos unter den Panels bewegen können. Insgesamt dürfte die Konstruktion eines Solartischs zwischen fünf und sechs Meter hoch sein.

Wie kommt all das Material auf den Berg?

Für den Transport des Materials sollen möglichst schonende Mittel genutzt werden. Das sind gebirgstaugliche Baumaschinen wie etwa Schreitbagger, mobile Seilkrane und Seilzüge. Ebenfalls geplant ist der Einsatz von umgebauten, speziell für die Berglandwirtschaft entwickelten Landmaschinen wie etwa die Transporter von Aebi, Reform, Lindner oder Schiltrac. Wo es nicht anders möglich ist, werden auch Helikopter eingesetzt.

Kann das Gebiet weiterhin für die Alpwirtschaft genutzt werden?

Die Unterkonstruktion wird so gebaut, dass sich Nutz- und Wildtiere gefahrlos darunter bewegen können und die Fläche weiterhin beweidet werden kann.

Weshalb baut man solche Anlagen in einem unberührten Berggebiet?

PV-Anlagen sind funktionalistische Konstruktionen, genauso wie die Skiliftanlagen der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg oder Lawinenverbauungen. Bei ihrem Bau mussten sich auch die Schmalspurbahnen und die Wasserkraftwerke der Kraftwerke Oberhasli (KWO) mit ähnlichen Fragen auseinandersetzen. Heute sind diese Bauwerke Teil der Berner Oberländer Kulturlandschaft und eigenständige touristische Attraktionen. Auch die PV-Anlage auf Käserstatt könnte das dereinst werden. Zudem ist Käserstatt mit dem Skigebiet und der landwirtschaftlichen Nutzung bereits ein Gebiet mit einer wirtschaftlichen Funktion und damit nicht unberührt. Mit der PV-Anlage kommt lediglich eine weitere Funktion dazu.

Sind der Platzverbrauch und das Zustellen ganzer Berghänge im Vergleich zum Energiegewinn nicht unverhältnismässig?

Um die Stromlücke mit alpinen PV-Anlagen zu schliessen, benötigt man etwa die doppelte Fläche aller Schweizer Golfplätze – oder die Hälfte der durch Stauseen bedeckten, alpinen Hangflächen. Der Platzverbrauch von alpinen Solaranlagen ist gegenüber anderen Infrastrukturen und menschlichen Eingriffen in den Alpen sehr lokal und im Vergleich zum Nutzen moderat. Dazu kommt, dass die PV-Anlagen nach dem Ende der Nutzungszeit in kurzer Zeit rückbaubar sind.

Kontaktieren Sie uns

Beat Kohler

Ihr Ansprechpartner

Haben Sie noch Fragen zu Solar Alpin Käserstatt? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

Beat Kohler
Projektberater Solar Alpin Käserstatt
Vielen Dank für Ihre Nachricht! Wir werden uns schnellstmöglich zurückmelden.
Leider gab es einen Fehler. Bitte versuchen Sie es später erneut.